Hier ihre persönliche Stellungnahme (veröffentlicht auf der DHV-Homepage):

Vom sanften „Nullschieber“ änderten sich die Steigwerte in Sekunden auf 15 - 20 m/sek. Nach drei Versuchen runter zu spiralen gab ich auf und habe versucht aus dem unglaublichen Steigen raus zu kommen. Doch dieses hörte nicht auf und schleuderte mich in kürzester Zeit bis auf knapp 10.000 m. Dabei verlor ich das Bewusstsein. Als ich wieder zu mir kam befand ich mich immer noch auf 6.900 m. Dabei stellte ich fest, dass mein Gleitschirm immer noch am fliegen ist. Es dauerte noch einige Zeit, bis ich auf 5.000 m realisierte, dass ich nicht mehr steige. Also entschloss ich mich noch mal zu versuchen ab zu spiralen. Mit moderaten Sinkwerten gelang es mir in einem Zug weit unter die Wolkenbasis runter zu kommen. Nach der Ausleitung auf etwa 1.500 m schaute ich nach einer Spur von Zivilisation. Und ich fand eine Farm, die ich mit Rückenwind fast erreicht habe. 500 m vorher drehte ich nur vorsichtig gegen den Wind und landete sanft vor dem Zaun. Zum Glück hatte ich Handyempfang und konnte Stefan meine Koordinaten durchgeben. Nach kurzer Zeit Waren meine Retter bei mir.
Wir fuhren direkt ins Krankenhaus, doch die Untersuchung ergab normale Sauerstoffwerte. Ich erlitt nur Erfrierungen an den Ohren und am Unterschenkel, wo der Hagel die exponierte Stelle verletzte. Ich konnte aber gleich wieder Heim fahren und gehe nur noch zur täglichen Visite. Nach Meinung des Arztes, macht der Heilungsprozess sehr gute Vorschritte und ich kann realistisch mit der Teilname an der WM rechnen."
Zwei Tage später schreibt sie folgendes:
"Hallo an Alle,
es tut mir leid für den ganzen Rummel um mein Erlebnis. Ihr könnt sicher sein, dass ich es nicht aus Leichtsinn getan habe, sondern ich gebe zu die Situation sehr unterschätzt zu haben. Ich bin froh überlebt zu haben, bin jedoch keinerlei stolz darauf.
Ganz besonders tut es mir leid um unseren Kollegen He Zhongpin, der bei diesem Unglück ums Leben kam. Meine Anteilnahme gilt seiner Familie und Freunden.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Allen für die Genesungswünsche bedanken und diejenigen beruhigen, die sich Sorgen um meine Gesundheit machen. Es geht mir wirklich gut. Nicht zuletzt Dank der liebevollen Pflege durch unsere Gastgeberin Dott, die sich wie eine Mutter um uns kümmert. Meine Wunden heilen ohne Komplikationen und die psychische Verfassung lässt den Gedanken an die Teilnahme an der Weltmeisterschaft zu. Ich hoffe bis dahin auch körperlich fit genug zu sein.
Ich bitte auch um Entschuldigung, dass ich nicht im Stande bin alle eMails und Anrufe zu beantworten. Dies sprengt meinen zeitlichen Rahmen.
Birdy"
Meines Wissens ist bei der WM, die am Wochenende hätte beginnen sollen, wegen schlechten Wetters noch kein Durchgang geflogen worden. Ewa hat schon wieder trainiert.
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