08 Juli, 2008

Die Auflösung

Wollte man es nachstellen, man würde es unmöglich schaffen: Die kuriose Geschichte ist wirklich passiert. Die Schirme sind ganz unbemannt von dannen gesegelt, weggetragen von einem Dust Devil, wie Fritz Christandl erzählt.
Und so ist's passiert:
Er war am Freitag in Neresheim beim Schulen und hatte mit seinen Schülern einen schönen Thermiktag. Er sei auf der Winde gesessen, als er gegen 16 Uhr am Start 800 Meter entfernt etwas wie Luftballons aufsteigen sah. Wie ihm die Piloten dort erzählten, fegte plötzlich ein Dust Debil über die Wiese, erfasste drei Schirme, an einem hing sogar noch das Gurtzeug. Als einer der Schirme sich aus dem Knäule riss, muss irgendwie die Rettung ausgelöst worden sein und der Rettungsschirm wurde von der Thermik nach oben gezogen, im Schlepptau die beiden Gleitschirme samt einem Gurtzeug. Per Auto versuchten die Piloten, die Schirme zu verfolgen, die schätzungsweise bis zu 250 Meter hoch flogen, wie Fritz berichtet. Irgendwann seien sie am Horizont verschwunden. Ein befreundeter Gyrokopter-Pilot half schließlich, die Schirme ausfindig zu machen und dirigierte die Suchenden im Auto an den "Landeplatz" im Wald: einer Fichte in über 25 Metern Höhe. Man beratschlagte und kam zu dem Schluss: Die Schirme von dort runterzuholen, ist ohne Hilfe unmöglich. Also wurde nach etlichen Telefonaten ein Baumkletterer ausfindig gemacht, der aber erst am Montag Zeit hatte. "Lassen wir die Schirme halt hängen. Die sind mitten in der Prärie und gestohlen werden können sie da oben auch nicht", dachten sich die Beteiligten.

Dass die Schirme allerdings einen Such- und Rettungstrupp von 50 Mann sowie zwei Rettungshubschrauber auf die Beine bringen würde, das hatte niemand vermutet.

Die Schirme wurden übrigens noch am Sonntag geborgen und scheinen, wie Fritz erzählt, den unbemannten Flug relativ gut überstanden zu haben.

Wie heißt es so schön: Geschichen gibt's, die gibt's eigentlich nicht.
Uli Grath von den Heidenheimer Fliegern will diese unglaubliche Story nun an das DHV Magazin schicken - damit andere auch was zum Staunen haben.

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